Besuch im Tigerpalast Frankfurt: Liberté, Egalité, Varieté!

Der ein oder andere wird es bereits entdeckt haben: Der Tigerpalast Frankfurt wird im Juni auf dem Hessentag in Oberursel vertreten sein und mit zwei Vorstellungen (Sa., 11.06.2011 & So., 12.06.2011 jeweils 20 Uhr) im großen Zelt vor bis zu 2.300 Zuschauern aufwarten. Wir haben vorab die diesjährige Frühjahrs-Sommerrevue unter die Lupe genommen und waren begeistert!

Die Nähe zu den Künstlern, die knisternde Atmosphäre im kleinen Saal und die gehobenen Getränkepreise – so weit, so bekannt. Das aktuelle Programm, von Varietédirektorin Margareta Dillinger zusammengestellt, zeigt dann sehr schnell, dass der Zauber des Tigerpalastes auch nach 23 Jahren noch nicht verflogen ist. Als Conférencier führt uns Jo von Nelsen mit Chansons gekonnt, witzig und mit einer gehörigen Portion Selbstironie durch den Abend.  Menno und Emilie eröffnen die Show mit einem rasanten Juggling Tango – perfekte Jonglage gepaart mit tänzerischen Elementen. Wahnsinn!

Ob Cathy Baldini auf dem Trapez oder Selyna Bogina mit ihrer Antipoden-Jonglage: die Show fesselt, sie raubt uns Zuschauern den Atem, zieht uns in den Bann. Ein erstauntes „Ooooh!“ hallt durch den Raum, als die Argentinierin Elayne Kramer anfängt ihren Körper in nicht für möglich gehaltene Lagen zu verbiegen. Kontorsionsakrobatik vom Feinsten! Als Sergey Akimov aus Moskau unter dem Dach des alten Ballhauses über die Köpfe der Zuschauer hinweg fliegt, wird schnell klar, dass der russische Strapatenkünstler der neue Stern am Frankfurter Varietéhimmel ist. Seine Choreographie ist makellos und brillant, elegant und beeindruckend. Bei so viel neuer Energie und innovativen Darbietungen verkauft sich Alt-Star Nathalie Enterline mit ihren Jonglage-Tänzen leider etwas unter Wert und bleibt an diesem Abend blass. Da verblüffen auch Oskana und Vadim aus der Ukraine mehr mit ihrer illustren Tanzdarbietung inklusive diversen Quick Changes, also dem schnellen Kleidungswechsel binnen Sekundenbruchteilen! Alles in allem ein fantastischer Abend. Infos zur Show, Gastronomie und zum Ticketverkauf gibt es natürlich auch im Internet.

Als Randnotiz möchte ich unsere anschließende Übernachtung im NH Hotel Frankfurt City behandeln, denn die Enttäuschung überwog doch deutlich. Es lag gar nicht unbedingt am 4 Sterne Hotel selbst, als vielmehr an der Service-Leistung seines Personals. Der Checkin verlief ernüchternd, langwierig und unfreundlich. Als dann auch noch eine angefuttert (!) in der Minibar liegende Tafel Ritter Sport tags drauf ihren Weg auf unsere Rechnung fand und nur nach schier unglaublichen Diskussionen heruntergenommen wurde, war mir die Lust an einem ausgiebigen Hotelbericht vergangen. Denn auch die Dame beim Checkout, wohlgemerkt eine andere Mitarbeiterin, hatte wohl einen rabenschwarzen Tag erwischt…

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